Wie wir uns erzeugen

Rolf Todesco sagte in seinem Beitrag im Autopoietischen Kreis, dass er gerne eine Erklärung dafür hätte, wie wir uns selbst (und dadurch auch unsere Welt) erzeugen. Damit er diese Selbst-Erzeugung mit Hilfe dieser Erklärung allenfalls auch anders machen könnte.

Um die Selbst-Erzeugung beobachten zu können, muss man den Ort finden, wo nichts erzeugt wird, also das Beobachter-lose, Ich-lose, Welt-lose Bewusstsein. Von dieser Basis aus kann man die Selbst-Erzeugung beobachten.

Wenn man das praktisch macht, tut sich das Erstaunliche auf, dass um an diesen Ort gelangen zu können, die Selbst-Erzeugung dekonstruiert werden muss. Bis man also dort ist gibt es keine Selbst-Erzeugung mehr zu beobachten, weil sie nicht mehr stattfindet.

Man kann also zwar während der Dekonstruktion erkennen, wie man die jeweilige Konstruktion gemacht hat, aber sobald man die gesamte Autopoiese erkennen könnte, findet sie nicht mehr statt, da der Beobachter und der Erzeuger gleichzeitig verschwinden. Man kann also nun doch nicht erkennen, wie man sich selbst erzeugt hat, hat aber dann auch diesen Wunsch nicht mehr da auch dieser zur Selbst-Erzeugung gehörte. Das Problem, die Selbsterzeugung zu erkennen ist damit gelöst, da das Problem verschwunden ist. Zu guter Letzt ist damit auch der Wunsch verschwunden, die Selbsterzeugung zu ändern.

Das erstaunlichste aber ist es, dass in diesem Zustand das Leben absolut mühelos und glückselig ist, da einem keine Welt mehr entgegenkommt, die angenehm oder unangenehm sein könnte.

Henk Goorhuis
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